Ei, Ei, Ei,
was seh’ ich da?
Eier! Klar, ist ja auch Ostern. Aber warum liegen die eigentlich jedes Jahr im Osternest? Es gibt dafür
– wie bei den meisten Bräuchen – verschiedene Erklärungen, die sich mehr oder weniger über
schneiden. Im Grunde geht man dabei von folgendem aus:
Das Ei symbolisiert in vielen Kulturen Fruchtbarkeit und neues Leben und gab schon für die
Urchristen ein passendes Bild für die Auferstehung Christi.
Jesus schlüpfte quasi aus dem Grab wie
ein Küken aus der Schale. Grund genug, Eier in die österliche Speisenweihe einzubeziehen. Außerdem
war ihr Verzehr während der 40tägigen Fastenzeit vor Ostern verboten, was die Hühner allerdings
nicht davon abhielt, weiterhin Eier zu legen und so für einen großen Vorrat zu sorgen. Diesen nutzten
zum Beispiel die Bauern imMittelalter, um ihre Steuerabgabe an ihren Grundherren zu leisten, womit
Eier als eine Art Zahlungsmittel dienten. Auch waren meist noch ein paar Eier übrig, um sie zur Feier
der Tatsache, dass man sie nun wieder essen durfte, zu verschenken. Bunt wurden sie dann erstmals
im 13. Jahrhundert. Man wollte die gesammelten Eier der Fastenzeit durch Bemalen von den „nor
malen“ abheben. Eine Färbung der Eier ist dann 1615 durch einen Straßburger Handwerksmeister be
legt.
Eierfärber ist heute sicher kein Handwerksberuf mit Zukunft,
im Gegensatz zu den mehr als 130, die
die Branche aktuell von Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klimatechnik bis zum Zupf
instrumentenmacher zu bieten hat. Im Jahr 2013 machten allein die Handwerksberufe mehr als ein
Viertel der in Deutschland geschlossenen Ausbildungsverträge aus. – Die Beliebtesten sind aktuell üb
rigens KFZMechatroniker bei den männlichen und Friseur bei den weiblichen Azubis.
Aber: Auch im Handwerk bleiben zunehmend Lehrstellen unbesetzt – 2013 waren es deutschland
weit 15.000.
Und das, obwohl im gleichen Zeitraum über 21.000 Ausbildungsplatzsuchende keine
passende Stelle für sich finden konnten. Dabei hat gerade das Handwerk eigentlich für jeden, der gern
praktisch arbeitet, den passenden Beruf zu bieten – egal ob kreativer Künstler, energiegeladener
Zupacker oder gewissenhaft Geschickter. Vom alltäglichem Handwerk, das an jeder Ecke gebraucht
wird, bis zum Nischenberuf, den nicht jeder kennt, bietet dabei jeder einzelne vielfältige Weiter
bildungs und Spezialisierungsmöglichkeiten. (mü)
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