WiYou.de - Ausgabe 02/2014 - page 29

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Das erfordert neben den praktischen Fähigkeiten sicher
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auch eine Menge Hintergrundwissen. Wie steht es denn
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um die theoretische Ausbildung in der Berufsschule,
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gerade bei Berufen, in denen nur wenige Azubis lernen?
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Welche Möglichkeiten hat man denn, sich nach
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„Da stehen viele Wege offen. Durch den Generationenwechsel
werden auch in der mittleren und oberen Leitungsebene hän­
deringend Fachkräfte gebraucht. Fort­ und Weiterbildungen
sind daher eine wichtige Sache. Jeder, der möchte, kann sich
weiterentwickeln. Wer kein Abitur hat und dennoch im
Anschluss studieren möchte, kann die Fachschule besuchen
und dort die Fachhochschulreife erlangen. Dazu kommen zahl­
reiche Spezialisierungsmöglichkeiten. Oft steckt viel mehr hin­
ter den Berufen, als man auf den ersten Blick sieht. Der
Gärtner zum Beispiel hat sehr viele Fachgebiete, auf die er sich
spezialisieren kann und auch der Hauswirtschafter ist als
Allroundgenie unheimlich vielseitig und bietet verschiedene
Richtungen der Fortbildung. Wer sich in der Ausbildung be­
müht, kann in den Grünen Berufen einiges erreichen.“
„Ja, in fast allen Grünen Berufen gibt es inzwischen Berufs­
wettbewerbe, wie etwa Wettpflügen oder Baumfällen. Die
Garten­ und Landschaftsbauer sind zum Beispiel auch bei den
WorldSkills vertreten. Solche Wettbewerbe zeigen, dass die
Berufe nicht nur Arbeit sind, sondern auch Spaß machen.
Außerdem sind sie für erfolgreiche Teilnehmer natürlich auch
eine gute Sache für den Lebenslauf und spätere Bewerbun­
gen.“ (mü)
Das Interview führte Manuela Müller
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einer Ausbildung in einem grünen Beruf weiterzubilden?
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Und das manchmal auch vor Publikum …
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programmieren oder bedienen kann nicht jeder. Dazu kommen
immer wieder neue gesetzliche Bestimmungen oder
Neuerungen im Bezug auf die regenerativen Energien zum
Beispiel, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Für die
Betriebe ist es heute nicht mehr so einfach, geeigneten Nach­
wuchs zu finden. Aber genau darin liegt auch eine große
Chance für die jungen Fachkräfte. Es wird nur noch selten über
Bedarf ausgebildet. Das heißt, wer sich gut anstellt, hat auch
gute Chancen, übernommen zu werden.“
„Das hängt vom jeweiligen Beruf ab. Für Gärtner etwa gibt es
mit Erfurt, Mühlausen und Gera drei Berufsschulstandorte. Für
die Land­ und Tierwirte haben wir Landesfachklassen in
Schwerstedt bei Weimar, neben der Berufsschule findet dort
auch die überbetriebliche Ausbildung statt. Die angehenden
Pferdewirte lernen in Rudolstadt. Für Berufe mit weniger
Azubis hier in Thüringen gibt es Bundesfachklassen, wie für die
Milchtechnologen in Oranienburg. So ist auch in den Nischen­
berufen eine umfassende theoretische Ausbildung sicherge­
stellt.“
WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2014
Fotos: TMLFUN, Tom/fotolia
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Jürgen Reinholz, Thüringens Minister für
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Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz
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