WiYou.de - Ausgabe 02/2014 - page 24

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2014
Foto: Manuela Müller
Handel
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Eine, die das weiß, ist Maxi.
Denn genau diesen Beruf lernt die 17­Jährige seit
eineinhalb Jahren. „Ich wusste schon früh, dass ich beruflich gern im Handel
arbeiten würde, wo genau, stand allerdings noch nicht fest.“ Maxi bewarb sich
deshalb nach ihrem Schulabschluss für verschiedene Verkaufsbereiche und
entschied sich schließlich für die Ausbildung bei der Thüfleiwa Apolda AG. Der
Hauptsitz ist zwar in Apolda, aber es gibt verschiedene Verkaufsstellen, unter
anderem auch eine Filiale in Camburg, in der Maxi ihre dreijährige Lehre ab­
solviert.
„In den ersten paar Wochen steht man erstmal mehr im Hintergrund, sieht
zu und lernt die Abläufe und vor allem die Produkte kennen.
In der
Hauptsache geht es natürlich um den Verkauf von Fleisch­ und Wurstwaren.
Man hat im Alltag zwar selbst mit Fleisch zu tun und kennt ein bisschen was
und weiß, wie ein Kotelett aussieht, aber bis man sich richtig auskennt, dem
Kunden Fragen beantworten kann und auch mit der Theke zurecht kommt,
dauert es schon eine Weile.“ Ganz wichtig dabei sei, keine Berührungsängste
zu haben, weder bei der Ware, noch beim Kunden. „Ich kann mich nicht ein­
fach hinter der Theke verstecken, wenn es mal schwieriger wird und ein Kunde
vielleicht nicht zufrieden ist. Auch dann heißt es Nerven bewahren und
freundlich bleiben.“ Für Maxi ist das eher eine Herausforderung als ein Prob­
lem. „Da Camburg nicht besonders groß ist, kennt man auch viele der Kunden
mit der Zeit und weiß, mit wem man wie am besten redet. Zudem haben wir
hier ja auch einen kleinen Imbiss. Da gehört sowieso noch ein bisschen mehr
Service dazu. Man muss eben gern mit Menschen arbeiten, dann passt das.“
Das ist doch die klassische Frage an der Fleischtheke. Es ist aber auch gar nicht so einfach, eine Wurst aufs Gramm genau aufzuschneiden; klappt zumeist nur
in der Werbung. Auch wenn die Profis am Wurstmesser da schon ziemlich nah rankommen. Hier macht tatsächlich die Übung den Meister, oder besser: die
gute Fleischereifachverkäuferin, oder noch genauer: die gute Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk mit dem Schwerpunkt Fleischerei, so heißt es nämlich
richtig.
Darfs auch etwas mehr sein?
Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit
dem Schwerpunkt Fleischerei verkaufen
Fleisch­ und Wurstwaren, beraten Kunden und
bereiten Imbissspeisen zu.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Spaß am serviceorientierten
Arbeiten und Freude am Umgang mit Lebens­
mitteln, Verantwortungsbewusstsein, Hand­
geschick, gute Rechenfähigkeiten, Verständnis
für Zahlen und Mengen
Chancen: Möglich ist zum Beispiel, die
Prüfung als Verkaufsleiter im Nah­
rungsmittelhandwerk oder als
Handelsfachwirt abzulegen, oder,
mit Hochschulzugangsberechtigung,
das Studium der Handelsbetriebs­
wirtschaft.
Fachverkäufer
im Lebensmittel­
handwerk,
Schwerpunkt
Fleischerei
(m/w)
Auch die Ware selbst, vom rohen Fleisch bis zur Blutwurst ist für Maxi kein
Problem.
„Fleisch ist für mich ein Lebensmittel. Das zu verkaufen, ist sicher
nicht für jeden was, aber ich mach es inzwischen richtig gern. Man darf auch
nicht denken, dass wir hier selbst schlachten. Wir bekommen Fleisch und
Wurst vom Fleischer fertig geliefert.“ Allerdings gehört für angehende Flei­
schereiverkäufer auch ein Besuch des Produktionsbetriebes zur Ausbildung.
„Es ist wichtig, mal gesehen zu haben, wie das, was wir dann in der Theke ha­
ben, hergestellt wird.“ Ebenso muss Maxi sich auch mit den verschiedenen
Zubereitungsarten auskennen. „Wir kochen hier für unseren Imbiss selbst –
heute zum Beispiel Schaschlik – und dann gibt es auch für die Theke immer
wieder etwas zuzubereiten, zu marinieren oder anzurichten. Das finde ich gut,
denn ich muss die Kunden auch zur Zubereitung beraten können, und da ist
es natürlich nicht schlecht, wenn man selbst ein Gulasch kochen oder ein
Steak marinieren kann.“ Welches Fleisch woher stammt, wie es weiterverar­
beitet werden kann, was man dabei beachten muss und wie man die
Hygienerichtlinie einhält, lernt Maxi in der Berufsschule. An zwei Tagen in der
Woche fährt sie dafür nach Erfurt.
„Wer mit Lebensmitteln arbeitet, gerade mit so leicht verderblichen wie wir,
muss sich seiner Verantwortung bewusst sein.“
Ansonsten müsse man gut
mit Zahlen umgehen können und ein Auge für Mengen haben. „Manchmal
muss man auch noch ein bisschen kreativ werden, etwa, wenn es um das
Belegen von Aufschnitt­, Braten­ und Buffetplatten geht.“ Eines von vielen ver­
schiedenen Gebieten, auf denen sich Maxi später weiterbilden kann. (mü)
Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
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