WiYou.de - Ausgabe 02/2014 - page 22

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 2­2014
Foto: Manuela Müller
Handel
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„Der Beruf Drogistin mit Spezialisierung Foto war für mich die perfekte
Mischung aus dem, was ich mir für meine Zukunft vorgestellt habe“, sagt die
21­jährige Julia aus Waltershausen.
„Ich hatte neben der Schule schon gekell­
nert und in einem Hotel an der Rezeption gearbeitet. Es stand schnell fest,
dass ich auch beruflich unbedingt mit Menschen arbeiten will. Mit 14 Jahren
hatte ich außerdem meine Leidenschaft für Fotografie entdeckt, das wollte
ich aber nicht hauptberuflich machen, um mir nicht den Spaß daran zu ver­
derben.“ In der Berufsberatung hat man Julia dann die Ausbildung zur
Drogistin bei dm­drogerie markt empfohlen.
Dieser Beruf sei wahnsinnig vielfältig, daher aber auch sehr lernintensiv.
„Viele denken, man verkauft einfach nur Produkte. Aber sie sehen nicht, was
man allein dafür alles wissen muss.“ So stehen auf Julias Stundenplan in der
Berufsschule, für die sie regelmäßig nach Gotha fährt, neben Kundenkommu­
nikation und Kassensystemen unter anderem auch Heilkräuterkunde, Inhalt­
stoffe, Wirkungskunde, Pharmazie, medizinische Fußpflege, Kosmetik und fo­
tobezogener Unterricht. „Jeder Kunde hat andere Fragen und ich muss jeden
beraten können, egal ob es um die Inhaltstoffe einer Creme, das richtige
Reinigungsmittel für den Plasmabildschirm oder auch um die Abgabe von
Insektenschutzmitteln geht.“ Und an der Fotostation in ihrer Eisenacher Filiale
käme es auch schon mal vor, dass ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf Hilfe
bei den technischen Einstellungen seiner Fotokamera braucht. Auch da sollte
man sich auskennen. „Ich muss wirklich viel lernen, aber es ist toll, wenn ich
jemandem dann mit meinem Fachwissen weiterhelfen kann.“ Manchmal fühle
Du brauchst noch schnell ein persönliches Geschenk. So eine kleine Fotoleinwand wäre schön, also schnell ab zur nächsten Drogerie: Bitte? Wie? Da gibt’s
doch nur Shampoo, Geschirrspülmittel und Kosmetikartikel, ist ja schließlich auch kein Fotoladen. Oder? Naja, nicht ganz, denn einige Drogeriemärkte haben
inzwischen nicht nur Fototerminals, an denen man sich schnell ein paar Fotos selbst ausdrucken kann, sondern auch richtige Fotostationen mit ausgebildetem
Personal.
Gemischtes aus der Drogerie
Drogisten verkaufen Produkte für Gesundheit,
Kosmetik, Körperpflege und Ernährung so wie
Pflanzenschutz­, Wasch­ und Putzmittel oder
Fotoartikel. Sie beraten, wirken bei der
Verkaufsgestaltung mit und führen allgemeine
kaufmännische Aufgaben aus.
Dauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Offenheit, Kommunikations­
fähigkeit, Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit,
selbstständige Arbeitsweise, Flexibilität,
körperliche Fitness
Chancen: Als gelernter Drogist bringt
man die allerbesten Voraussetzun­
gen dafür mit, später einmal einen
eigenen Markt zu übernehmen.
Hilfreich ist dabei eine Weiterbildung
zum Handelsfachwirt.
Drogist
(m/w)
sie sich wie ein kleines Lexikon, sagt Julia. „Ich bin jetzt im dritten Ausbildungs­
jahr und inzwischen gibt es kaum ein Produkt, was ich nicht kenne, auch wenn
ich bei manchen selbst noch einmal nachlesen muss.“ Außerdem kämen auch
immer wieder neue zum Sortiment dazu. „Man muss neugierig sein und sich
immer weiterbilden. Auch in technischen Bereichen. Die Geräte in der Foto­
station sind zwar leicht zu bedienen, aber ich muss mich auch um deren War­
tung kümmern, kleinere Störungen selbst beheben oder mal einen Druckkopf
allein austauschen.“ Ein bisschen handwerkliches Geschick gehöre deshalb
auch dazu, spätestens, wenn Julia selbst eine Fotoleinwand bezieht, denn das
macht sie tatsächlich direkt imMarkt. „Klar sitzt man auch an der Kasse, aber
es gibt auch noch so viel hinter den Kulissen zu tun, wie Warenannahme,
Lagerorganisation, das Bearbeiten von Rücksendungen, Rechnungen und
Lieferscheinen oder Präsentkorbe packen.“ Außerdem gäbe es auch immer
viele Aktionen, die jeder Markt selbst organisieren und betreuen müsse und
„wir machen zwar morgens immer einen groben Einsatzplan, aber man muss
auch als Azubi schon in der Lage sein, teamfähig zu arbeiten und selbst zu se­
hen, wo grad jemand gebraucht wird.“ Und gut zu Fuß sollte man sein, in einer
Schicht kämen zwischen den Regalen schon einige Kilometer zusammen.
Julia wird ihre Ausbildung in diesem Sommer abschließen und möchte gern
weiter als Drogistin arbeiten.
„Ich habe mich auch schon für eine Weiter­
bildung zur Handelsfachwirtin beworben. Die läuft über das Unternehmen
und ist eine gute Grundlage für die, die später vielleicht mal selbst eine Filiale
leiten möchten.“ (mü)
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